Aktuelles

Sprechstunden im WS 2024/25

Die aktuellen Sprechstunden finden Sie auf den individuellen Seiten der Lehrenden.

Career Exploder – Historische Disziplinen: Profs über ihre Karrierewege

Wie sieht eigentlich der Weg zu einer Professur aus? Welche Voraussetzungen muss man mitbringen? Lohnt sich die Anstrengung überhaupt? Werden Frauen benachteiligt? Und stimmt das Gerücht, dass Professor:innen den ganzen Tag nur am Schreibtisch sitzen und Bücher lesen? Oder dass man aufgrund des Arbeitsdrucks und des langen Qualifizierungswegs besser keine Familie haben sollte? Oder aber ist die wissenschaftliche Karriere vielleicht doch das Schönste, was man sich nur wünschen kann? Diese Fragen stellen sich viele Studierende gegen Studienende und auch für viele Promovierende ist häufig noch nicht klar, ob sie ihr Leben in der Wissenschaft verbringen möchten oder nicht. Warum also nicht mal bei denen nachfragen, die diesen Weg beschritten haben und aus ihrer Erfahrung berichten können? Gefördert vom Gutenberg-Nachwuchskolleg tut dies im Herbst 2024 die Reihe 'Career Exploder – Historische Disziplinen: Profs über ihre Karrierewege' unter Beteiligung von Prof. Blank. Über den Sommer hinweg haben wir Kolleg:innen aus verschiedenen historisch arbeitenden Disziplinen interviewt, um uns der Vielfalt akademischer Karriereverläufe anzunähern (zur Publikation der Videos). Alle, die ihre Fragen rings um die akademische Weiterqualifikation und das Berufsziel Wissenschaft/Professur gerne selbst stellen (oder einfach weiteren Stimmen zuhören) möchten, können dies bei der Abschlussveranstaltung des ‚Career Exploder‘ tun: Am 6. November 2024, 18 Uhr c.t. in Hörsaal P3, bei einer Podiumsdiskussion mit Prof. Cristina Andenna (Mittelalterliche Geschichte, Saarbrücken), Prof. Felix K. Maier (Alte Geschichte, Zürich), Prof. Sandra Maß (Transnationale Geschichte des 19. Jhs., Bochum) und Prof. Nicole Reinhardt (Religionsgeschichte/Frühe Neuzeit, IEG Mainz).

David Eibeck stellt unsere Münzsammlung vor am Tag der Sammlung, 30.10.2024, 14:15 Uhr

Studierendenprojekt: Audio-Stadtrundgang durch das römische Mainz

Mainz ist eine der wenigen Städte in Deutschland, in denen uns die Antike an allen Ecken begegnet. Fast 500 Jahre lang war Mogontiacum, wie Mainz damals hieß, eine wichtige Stadt am nördlichen Rand des Römischen Reichs. Im Rahmen der Vertiefenden Übung Alte Geschichte, in der sich die Studierenden aus historischer Perspektive mit den materiellen Zeugnissen des römischen Mainz auseinandersetzen, ist im Wintersemester 2023/24 ein Stadtrundgang durch Mogontiacum entstanden. Die Studierenden haben sich zunächst in den einzelnen Übungssitzungen sieben Stationen gemeinsam erarbeitet und dann daraus Skripte für Audioaufnahmen geschrieben und eingesprochen. Der Stadtrundgang, der vom Römischen Theater bis zur Theodor-Heuss-Brücke führt, ist nun auf der App Actionbound verfügbar und lässt sich mit dem unten abgebildeten QR-Code aufrufen!
Der Audio-Stadtrundgang durch das römische Mainz ist ein durch das Gutenberg Lehrkolleg gefördertes innovatives Lehrprojekt und wurde von Dr. Konstanze Schiemann konzipiert und betreut. Die technische Umsetzung lag bei Jan-Oliver Hink.

Promotionen 2024

2024 hat unsere Mitarbeiterin Konstanze Schiemann an der Universität Amsterdam ihr Promotionsverfahren beendet. Bei uns in Mainz haben Laura Müller zur Verehrung der kaiserlichen Familien in Ägypten, Eleonora Maiello (Bischöfe in der Spätantike) und Gabriël de Klerk (Männlichkeitsbilder in lateinischen Grabgedichten) aus dem CARMEN-EU-Graduiertenkolleg und unsere Mitarbeiterin Laura Kopp-Zimmermann (Hellenistische Frauenbilder) ebenfalls ihre Promotionen abgeschlossen. Florian Groll hat inzwischen seine Mainzer Dissertation in den MAS-Studien veröffentlicht.

Bericht zur Exkursion Campania felix vom 02.10. bis 14.10.2023

„Von hier (folgt) jenes glückliche Kampanien, von dieser Bucht beginnen die rebentragenden Hügel und die köstliche Trunkenheit durch den in allen Ländern berühmten Saft […]“

Plinius der Ältere, Naturgeschichte. 3,60 Übers. N. Winkler/König 2002, 51, 53.

In „jene[m] glückliche Kampanien“ kamen am 02.10.23 zwölf Studierende und die Dozentinnen Tabea Meurer und Konstanze Schiemann über unterschiedlichste Wege zusammen. Den ersten Teil der Exkursion verbrachten wir in einem Hostel im belebten Neapel, von wo aus wir zahlreiche Ausflüge zu verschiedenen antiken Stätten unternahmen. Tief unter der Stadt erkundeten wir La Neapolis sotterata und Napoli sotteranea, fuhren in den Parco Archeologico delle Terme in Baiae und bestaunten das Flavische Amphitheater und das Macellum in Pozzuoli. Im Museo Nazionale di Napoli konnten wir Fresken wie das aus dem Haus des Actius Ancentus in Pompeii, das die Aufstände im Amphitheater 59 v. Chr. darstellt, endlich in echt sehen, das wir aus dem Seminarraum schon gut kannten.

Einen besonderen Tag während unserer Zeit in Neapel stellte ein Workshop, organisiert von unserem akademischen Gastgeber Lorenzo Miletti, dar, bei dem wir mit neapolitanischen Studierenden zusammenkommen konnten. In aufeinanderfolgenden Podiumsgesprächen hielten die italienischen Studierenden und wir Vorträge auf Englisch, in denen wir über unsere Studiengänge, Forschungsinteressen oder aktuelle Abschlussarbeiten berichteten. Trotz oder gerade wegen des formalen Rahmens wurde der Workshop zu einem sehr anregenden und gelungenen Event während unserer Zeit in Italien.

Die zweite Hälfte der Exkursion über wohnten wir in Bungalows in dem kleinen und sehr süßen Ort Meta di Sorrento südlich von Neapel. Die Bungalows, die eher Gartenhütten glichen, lagen direkt am Meer, sodass alle, die Lust hatten, nach den Abenteuern des Tages den Abend mit einer Runde Schwimmen im Licht des Sonnenuntergangs ausklingen lassen konnten.

Auch hier waren die Unternehmungen zahlreich. Nachdem wir in den Krater des Vesuvs geblickt hatten, suchten wir Pompeii von oben, bevor wir am Tag darauf die antike Stadt ganz aus der Nähe bestaunen konnten. Dinge wie Mosaike, Dipinti und Putz, bei deren Sichtung wir an den Tagen zuvor minutenlang jedes kleine bisschen, das wir finden konnten, begutachtet hatten, gab es in Pompeii plötzlich wie Sand am Meer. Zwischen den Gefühlen von Überforderung in Anbetracht der Fülle an Interessantem und kompletter Hingerissenheit führten uns mehrere unserer Referate durch die Straßen der Stadt unter dem Vesuv.

Auch Herculaneum, die Villa San Marco in Stabiae und die Villa Jovis auf Capri waren eine große Bereicherung. Besonders Herculaneum hat uns die beeindruckende Möglichkeit gegeben, wie zuvor in Pompeii, durch die gut erhaltenen Straßen einer antiken Stadt zu gehen und tiefe Einblicke in die Geschichte Kampaniens zu bekommen.

Um alles zu sehen, was es in der Umgebung um Neapel Spannendes aus der Antike zu erkunden gibt, hätte es wahrscheinlich Monate gebraucht. Aber auch so sind wir um viel Wissen, zahlreiche interessante Erfahrungen und ganz viel südliche Sonne reicher und erinnern uns mit Freude an die Tage in Kampanien zurück.

von Amelie Lea Egger

Ansichtssache: Stiermünze aus der Numismatischen Sammlung

Ansichtssache! – so heißt die Ausstellungsreihe der Universitätssammlungen, in deren Rahmen in regelmäßigen Abständen Objekte ausgestellt werden, die sonst in Schließfächern und Tresoren der Institute schlummern. Von November 2022 bis Juli 2023 stammte das Ausstellungsstück aus der Münzsammlung der Alten Geschichte: die sogenannte Stiermünze des letzten heidnischen römischen Kaisers Julian. Der Stier, der auf dem Revers (der Rückseite) der Münze zu sehen ist, wird in der althistorischen Forschungsliteratur viel diskutiert. Denn: Es ist umstritten, was Julian mit dieser Darstellung ausdrücken wollte. Aber gerade dieses Rätsel und die vielen unterschiedlichen Deutungsmöglichkeiten des Stierbilds machen die Faszination der Stiermünze aus.

Zusammen mit Lea Milnazik und Leah Schröder, beide Studentinnen an der JGU, hat Konstanze Schiemann von der Alten Geschichte die Ausstellung und den dazugehörigen Begleittext erarbeitet. Das Projekt ist aus einem Seminar zu Kaiser Julian im Wintersemester 2021/22 entstanden. Auch wenn die Stiermünze nun nicht mehr in der Ansichtssache!-Vitrine zu sehen ist, ist sie weiterhin hier online zu entdecken.


Alte Geschichte: Sieger*innen der Herzen im Boule-Turnier des Historischen Seminars 2022

AHRC & DFG fördern Projekt Oxford / Mainz – Projekt „FAIR Epigraphy“

Die Arbeit mit digitalen Methoden und der Einsatz von digitalen Werkzeugen hat kreative Ansätze und innovative, ungewöhnliche Perspektiven und Interpretationen griechischer und römischer Geschichte, Wirtschaft und Kultur ermöglicht. Es existieren einige große (100.000+ Texte) und viele kleine epigraphische Datenbanken. Heute ist der Wunsch nach FAIR (Findable, Accessible, Interoperable, Reusable) Daten grundlegend für vernetzte Forschung zur Antiken Welt. Durch persönliche ‚Vernetzung‘ und die Anwendung von Linked Open Data und neuer Schnittstellentechnologie wird FAIR Epigraphy in der Lage sein, die Tools zu entwickeln und die Gemeinschaft zusammenzubringen, die nötig sind, um epigraphische Forschung im digitalen Zeitalter zu verändern. Unser kollaborativer Ansatz wird innovative Forschung nicht nur über epigraphische Daten, sondern auch darüber hinaus (wie bspw. zu archäologischen Daten) ermöglichen. Daher wollen wir (1) Standards (Vokabulare, Ontologie) konsolidieren; (2) Implementierungswerkzeuge entwickeln (Vokabular-, Ontologie-Hosting und -Publikation); (3) die verlinkten Open Data, die einzelne Projekte veröffentlichen, zugänglich machen (RDF/XML-Datenpublikation). Das Team, das von einer engagierten Gemeinschaft von Historikern, Philologen und Archäologen getragen wird, wird Beratung und Training anbieten, um die Anpassung an die vereinbarten Standards durch ältere, aktuelle und zukünftige Projekte zu ermöglichen. Wir werden technische und praktische Unterstützung, Best-Practice-Netzwerke und Trainingsmaterialien bereitstellen. Wir werden das Forschungspotenzial epigraphischer, verknüpfter Daten und deren Integration in das Datennetz durch Publikationen und innovative Forschung zur griechischen und römischen Geschichte, Kultur und Wirtschaft veranschaulichen.


DFG-Förderung für "Editionstools für eine digitale Epigraphik (EDEp)"

Das Vorhaben wird 3 Jahre lang die Möglichkeiten und Bedarfe digitaler Epigraphik erforschen, attraktive An­reize und exzellente Hilfsmittel zu deren Anwendung entwickeln und letztere in der im Rahmen des Projekts ins Leben gerufenen Ephemeris Epigraphica Electronica (EEE) an einem konkreten For­schungs­vorhaben im historischen Raum der Gallia Belgica einsetzen und damit in die aktuelle Forschung zur römischen Epigraphik in Deutschland innovativ einbinden. Editionen und For­schungs­erträge werden wesentliche Lücken der Erforschung römischer Quellen schließen. Die Arbeit nehmen wir am 1. Januar 2022 mit Epigraphik- und DH- Expertinnen und Experten aus Heidelberg (Francisca Feraudi-Gruenais, Frank Grieshaber), Hamburg (Pietro Liuzzo) und Mainz/Berlin (Marietta Horster) auf. Unterstützt werden wir vom internationalen epigraphy.info – Konsortium und werden eng mit dem Projekt Corpus Inscriptionum Latinarum der BBAW zusammenarbeiten.


KARPEIA - Mainzer Altertumswissenschaftliches Kolloquium für Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler

Montag 04. November 2024
Dr. Sina Lehnig (Haifa / Mainz)
Klassische Archäologie: Ligures Baebiani. Archäologie einer umgesiedelten Gemeinschaft in Zentralitalien

Montag 11. November 2024
Prof. Dr. Terry L. Papillon (Sewanee, Tennessee USA)
Alte Geschichte: Ancestors and Teachers as Examples of Educated Citizenship in Isokrates

Montag 25. November 2024
Benedict Totsche (Mainz) (Seminarraum P210) - nur in Präsenz
Karpeia Klassische Philologie: „Fun with Graphs!“ – oder: Mit distant reading zur Götterpolemik der christlichen Apologeten des 2. Jhds.

Montag 02. Dezember 2024
Lukas Reimann (Trier) (Seminarraum P210)
Karpeia Klassische Archäologie: Clarae Frontes – Zur Ästhetik pompejanischer Domusfassaden

Montag 09. Dezember 2024
Winckelmann-Vortrag
Prof. Dr. Anja Klöckner (Frankfurt)
(Alte Mensa - Artrium Maximum)
Klassische Archäologie: Bilderwelten als Lebenswelten? Religiöse Handlungsräume in pompejanischen Häusern

Montag 16. Dezember 2024
Prof. Dr. Fleur Kemmers (Frankfurt)
Alte Geschichte: Follow the money! Metall, Münzen und die Rolle der Publicani in der mittleren Republik.

Montag 20. Januar 2025
Julia Schwarzer (Würzburg)
Karpeia Alte Geschichte: "Aber mach' keinen Mönch aus mir!" Die Bruderschaften in der Kirche Alexandriens als Ausdruck einer zivilen Spielart spätantiken Christentums

Montag 03. Februar 2025
Dr. Anna-Lena Krüger (Darmstadt)
Klassische Archäologie:Ein Bothros im Terrakottenfeld. Überlegungen zu Göttinnen, Heiligtümern und Koroplasten in Akarnanien

Das Programm finden Sie auch hier.


Numismatische Datenbank
Die Münzsammlung der Alten Geschichte kann ab sofort auch online durchsucht werden. Sie haben auch die Möglichkeit, Abbildungen der Münzen zu wissenschaftlichen Zwecken herunterzuladen. Die Datenbank finden Sie hier, Hinweise zur Benutzung hier.


Artikel zur Münzsammlung
Das JGU-Magazin hat die Münzsammlung der Alten Geschichte besucht. Einen Bericht finden Sie hier.