Humanist Computer Interaction auf dem Prüfstand

Wir untersuchen und bewerten in unserem Projekt geisteswissenschaftliche Arbeitsweisen in virtu­ellen Forschungsumgebungen. Die empirische Validierung erfolgt am konkreten Beispiel der „Variae“ des spätantiken Politikers Flavius Magnus Aurelius Cassiodorus Senator.

„Humanist Computer Interaction auf dem Prüfstand“ ist ein gemeinsames Projekt der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, der Hochschule Mainz und der Technischen Universität Darmstadt. Es wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Fördermaßnahme „Validierung des technologischen und gesellschaftlichen Innovationspotentials wissenschaftlicher For­schung – VIP+“ für die Jahre 2017 bis 2020 finanziert.

Team „Ostgoten“ - Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Unser Team an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz um Prof. Dr. Marietta Horster (Historisches Se­minar, Arbeitsbereich Alte Geschichte) forscht zur Gesellschaft des ostgotischen Italiens, insbesondere zu den „Variae“ Cassiodors, einer Textsammlung, die für das Verständnis der politischen und gesellschaftlichen Umwälzungen an der Schwelle von der Spätantike zum Frühmittelalter von wesentlicher Bedeutung ist. Hierbei erschließen, übersetzen und kommentieren wir elektronisch den durch das Forschungsteam „Computational Historical Semantics“ der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt automatisch lemmatisierten lateinischen Text der „Variae“ und arbeiten ihn im Anschluss vollständig in TEI/XML-codierter Form in TextGrid ein. So können die für die Validierung relevanten computergestützten Verfahren und Werkzeuge auf den Text der „Variae“ angewendet werden. 19 internationale Forschungsgruppen werden die „Variae“ gemeinsam im Hinblick auf verschiedene Forschungsperspektiven digital untersuchen. Die im Verlauf des Projek­tes ständig wachsende Datenbasis bietet für mehrere geisteswissenschaftliche Fächer und Fachkulturen inhaltliche Anschlussmöglichkeiten und Angebote.